Peter Egner, Leiter des Bereichs Supply Chain Management und Logistik Automotive bei der Schaeffler Gruppe, wollte es wissen: Wie lässt sich der Transport zwischen den Werken in Bühl und Szombathely in Ungarn klimafreundlicher gestalten? Zusammen mit den Projektpartnern Logistik Schmitt und Kombiverkehr ließ er die Verkehrsträger Lkw und Bahn gegeneinander antreten, um sie in Sachen Laufzeit, Preis und Emissionseinsparung zu bewerten. Los ging es am 18. Februar 2022 in Bühl mit dem ersten Testtransport, der von der Fachzeitung trans aktuell medial begleitet wurde (Mehr lesen).

Nachdem die Voraussetzungen für einen längeren Pilotbetrieb geschaffen waren, transportierten im Projektzeitraum von Anfang September 2022 bis Ende September 2023 Zugmaschinen von Logistik Schmitt dreimal wöchentlich Trailer von Bühl aus im Vorlauf auf der Straße zum Kombiterminal Ludwigshafen. Von dort aus ging es im Hauptlauf auf der Schiene über 800 Kilometer weiter via Wels nach Wien. Von Wien aus erreichten die mit gestanzten Metallteilen beladenen Sattelauflieger das Werk in Szombathely über ein beauftragtes Truckingunternehmen. Nach erfolgter Entladung und Neubeladung wurden auf der gleichen Strecke Leergutbehälter für den Standort Bühl zurück nach Deutschland befördert.

Im November trafen sich alle Projektpartner zum Austausch erneut in Bühl, um die gewonnen Erkenntnisse im Projekt zu teilen und die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Die vielen Statements zeigten, dass das Ziel der Emissionseinsparung verwirklicht werden konnte und Schaeffler die Transportkette ein gutes Stück grüner gestaltet hat. Peter Egner ist sich bewusst, dass nachhaltige Logistiklösungen auch ihren Preis haben. Das Unternehmen ist bestrebt, weiter in den Intermodalen Verkehr zu intensivieren, zumal die Laufzeiten der Schiene im Vergleich zum durchgehenden Straßentransport je nach Versandtag auch durchaus vergleichbar sind.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell und erfolgreich ein Projekt umgesetzt werden kann, wenn alle Beteiligten für das Thema brennen.“

Matthias Zink, CEO Automotive Technologies bei der Schaeffler-Gruppe

„Wir konnten durch das Projekt ‚Zug um Zug‘ erheblich CO2 einsparen.“

Peter Egner, Leiter Supply Chain Management und Logistik Automotive bei der Schaeffler Gruppe

Innerhalb eines Jahres – nämlich zwischen dem 1. September 2022 und 30. September 2023 – hat die Automotive-Sparte von Schaeffler ihren CO2-Fußabdruck um 185 Tonnen verringert. 185 Tonnen CO2 – das entspricht in etwa dem Wert, der in Deutschland aufs Konto von rund 6.000 Menschen täglich geht. So groß ist ungefähr auch der Mitarbeiterstamm von Schaeffler am Standort Bühl. Insgesamt nutzten im Projektzeitraum 235 Auflieger die Schiene statt die Straße. 4.520 Tonnen wurden dabei insgesamt bewegt.

„Durch Nutzung des Kombinierten Verkehrs konnten wir eine CO2-Reduktion um 59 Prozent realisieren.“

Benjamin Sommer, Projektleiter bei Schmitt Logistik

„Das ist ein toller Erfolg für alle Beteiligten.“

Jan Weiser, Leiter Unternehmenskommunikation Kombiverkehr KG

Regelbetrieb mit neuem E-LKW

Potenzial für fünf Lkw am Tag hat Schaeffler auf der Verbindung zwischen Bühl und Szomathely, berichtete der Logistikverantwortliche Peter Egner, der während des Meetings sogleich den Regelbetrieb ankündigte. Aufgestockt werden soll im kommenden Jahr auf zwei Trailer pro Zugabfahrt. Logistik Schmitt kündigte an, den Vor- und Nachlauf auf deutscher Seite zukünftig mit Elektro-Lkw durchzuführen. Damit wäre die Transportkette um einen weiteren Faktor CO2-optimiert, denn Logistik Schmitt investiert am Standort in Bieitigheim in Ökostrom. Mit einer Reichweite von rund 350 Kilometern kann der Vor- und Nachlauf komplett elektrisch erfolgen.

„Geplant ist, dass wir den Vor- und Nachlauf von und nach Ludwigshafen von nun an ausschließlich per Elektro-Lkw darstellen.“

Rainer Schmitt, Geschäftsführer Logistik Schmitt

Wer Interesse an einer Verkehrsverlagerung von Straßentransporten auf die klimafreundliche Schiene hat, der nimmt einfach Kontakt mit uns auf. Ihr Ansprechpartner ist Christian Lipinski, Leiter Vertriebsmanagement, +49 69/79505-245 oder clipinski@kombiverkehr.de

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