„Wie viel Schadstoff-Emissionen sparen wir eigentlich durch den Kombinierten Verkehr?“ Diese Frage stellen Verlader immer häufiger an Spediteure und Transportunternehmer, weil sie den ökologischen Vorteil kombinierter Verkehre in ihre Umweltbilanz einfließen lassen wollen. Spediteure und Transportunternehmer brauchen dafür eine einfache Berechnung transportbedingter Schadstoff-Emissionen – und die bietet Kombiverkehr per Schnellbilanzierung auf der eigenen Website an, integriert in die Online-Fahrplanauskunft auf www.kombiverkehr.de.

Mit dem digitalen „Schadstoff-Rechner“ wird die KV-Emissions-Ersparnis individuell berechnet: für jeden einzelnen Transport, für einzelne Strecken und für gesamte Jahresvolumina. Und dies mit nur wenigen Mausklicks. Das Softwaretool vergleicht in Sekunden auf individuell planbaren Strecken den Schadstoffausstoß des Intermodalen Verkehrs mit dem des durchgehenden Straßengüterverkehrs – fürs Treibhausgas CO2 ebenso wie beispielsweise für Stickoxid, Schwefeldioxid, Nicht-Methan-Kohlenwasserstoff oder Feinstaub. Die Nutzung des Programms ist kostenlos.

„Mit der individuellen Schnellbilanzierung von Schadstoff-Emissionen machen wir einen der Hauptvorteile des KV transparent: grüne Argumente schwarz auf weiß. Die Anwendung unterstützt Speditionen vor allem dann, wenn eigene Berechnungen zu aufwendig sind oder wenn Zeit, Datenmaterial oder Know-how zur Berechnung fehlen.“

Armin Riedl, Geschäftsführer der Kombiverkehr KG

Kombiverkehr setzt bei der Schnellbilanzierung von Schadstoff-Emissionen auf das renommierte Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg, das die Datenbasis liefert. IFEU bezieht sich bei der Aufbereitung der Emissionsdaten auf öffentliche Quellen wie das “Handbuch Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs” (HBEFA), Daten aus dem Projekt „Assessment and Reliability of Transport Emission Models and Inventory Systems“ (ARTEMIS) oder der „ecoinvent“-Datenbank. Zudem ist ein Geoinformationssystem im Einsatz. Berechnungsstandard ist die EN 16258.

„Wir bilanzieren die Umwelt-Auswirkungen des Güterverkehrs in Bezug auf den direkten wie auf den indirekten Energieverbrauch, das heißt, wir beziehen bei der Berechnung auch solche Emissionen mit ein, die bei Erzeugung, Transport und Verteilung der für den Betrieb der Fahrzeuge nötigen Energie anfallen. Also ein Gesamtblick auf den KV-bedingten Footprint.“

Schnellbilanzierung von Schadstoff-Emissionen: Die Internetanwendung auf www.kombiverkehr.de zeigt den Benutzern in übersichtlichen Tabellen und Diagrammen die Emissionen für fünf verschiedene Schadstoffe sowie den Primärenergieverbrauch an.

Das wird konkret gespart

Die Vergleichszahlen folgender beiden Beispiele beziehen sich auf 1.500 Tonnen Ladungsgewicht, einen Lkw mit 34 bis 40 Tonnen Gesamtgewicht und die Lkw-Schadstoffklasse Euro 5. Die Einstellungen können Nutzer entsprechend ihres Fuhrparks und individueller Ladungsgewichte verändern.

Hamburg-Billwerder – München-Riem

Auf der Strecke spart der KV 61 Tonnen oder 73 Prozent CO2 gegenüber dem reinen Straßengüterverkehr ein. Die ausgewählte Zugverbindung ist 787 km lang, der Lkw legt auf der direkten Fahrt 776 km zurück. Und dies sind die Ersparnisse für weitere Schadstoffe sowie die Einsparung beim Primärenergieverbrauch gemessen in Liter Dieseläquivalent:

0,603 t Stickoxid (94 Prozent)

0,026 t Schwefeldioxid (25 Prozent)

0,058 t Nicht-Methan-Kohlenwasserstoff (92 Prozent)

0,013 t Feinstaub (69 Prozent)

19.012 Liter Dieseläquivalent (55 Prozent)

München-Riem – Madrid

Auf der Strecke spart der KV 144 Tonnen oder 67 Prozent CO2 gegenüber dem reinen Straßengüterverkehr ein. Die ausgewählte Zugverbindung ist 2.557 km lang, der Lkw legt auf der direkten Fahrt 2.001 km zurück. Die Ersparnisse für weitere Schadstoffe sowie die Einsparung beim Primärenergieverbrauch gemessen in Liter Dieseläquivalent betragen:

1,532 t Stickoxid (93 Prozent)

0,019 t Schwefeldioxid (7 Prozent)

0,148 t Nicht-Methan-Kohlenwasserstoff (91 Prozent)

0,031 t Feinstaub (63 Prozent)

39.063 Liter Dieseläquivalent (43 Prozent)

IFEU Institut Heidelberg
Wer Verkehrsträger nach ihren Emissionen vergleicht, ist beim IFEU-Institut in Heidelberg goldrichtig. Denn IFEU hat das Transport Emission Model (TREMOD) entwickelt – und TREMOD zeigt: Jede Lkw-Ladung, die auf die Schiene verlagert wird, stößt pro t und km 60 g weniger CO2 aus als der reine Straßentransport. Als umweltfreundlichste Transportart erweist sich der Kombinierte Verkehr auch bei Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und dem Primärenergieverbrauch. Genutzt wird TREMOD u.a. vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Für den Emissionsvergleich gilt die europäische Norm EN 16258.

Übrigens: Kombiverkehr setzt sich auch für leisere Bremsen ein

Moderne Güterwagenbremsen senken die Lärmemissionen eines Zuges um etwa 10 Dezibel – das hört sich nur noch halb so laut an. Diesen Vorteil bringen bereits alle Güterwagen mit, die ab dem Jahr 2006 zugelassen wurden, denn deren Bremssohlen bestehen nicht mehr aus Grauguss, sondern aus einem Verbundstoff. Ältere Wagenmodelle hat Kombiverkehr nachgerüstet, so dass alle heute sich im Einsatz befindenden Waggons mit leisen Bremsen fahren. Die ab 2021 geltenden Lärmschutzanforderungen für Güterwagen werden somit erfüllt.

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