Deutschlands Mineralwassermarke Nr. 1 beliefert Hamburg per Kombiverkehr

Gerolsteiner Mineralwasser kennt jedes Kind. Getrunken wird das in der innersten Vulkaneifel abgefüllte Wasser in ganz Deutschland. Seit 1888 erfreuen sich Menschen am Wasser mit Stern.

Wer bereits über so viele Jahrzehnte ein Naturprodukt herstellt, legt natürlich größten Wert auf einen schonenden Umgang mit der Natur. „Bei uns steht gelebte Nachhaltigkeit ganz oben“, sagt Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik & Logistik bei der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG, „deshalb bekennen wir uns zum Pariser 1,5-Grad-Ziel und wollen bis 2030 die CO2-Emissionen am Standort Gerolstein um 59 Prozent senken. 90 Prozent unserer Emissionen entstehen allerdings in den vor- und nachgelagerten Prozessen entlang unserer Lieferkette. Auch da haben wir die Ambition, die Emissionen deutlich zu senken. Das heißt: Wir müssen an die Verpackungen ran und vor allem an die Logistikprozesse.“

Genau an diesem Punkt kommt der Intermodalverkehr ins Spiel
Denn auf der Schiene emittieren Gütertransporte je nach Streckenlänge 64 bis 70 % weniger CO2 als der Lkw. Bereits seit Anfang der 2000er Jahre prüft das Unternehmen Gerolsteiner daher, auf welchen Relationen die Bahn den Lkw mittelfristig ablösen könnte. Seit 2019 nutzt das Unternehmen Intermodaltransporte von Hamm-Bönen nach Berlin – aktuell zwei Ladungen pro Woche. Der Vorlauf von Gerolstein nach Hamm beträgt allerdings 200 km, die Vorteile des KVs können daher auf dieser Relation bisher nur teilweise genutzt werden.

Intermodal in den Großraum Hamburg
Umso bedeutsamer ist damit die hochinnovative Lösung, die Gerolsteiner und seine Vertragsspedition für Norddeutschland, die L.I.T. Speditions GmbH, für die Belieferung des Großraums Hamburg gefunden haben: Denn gemeinsam wurde ein kranbarer Tiefbettauflieger entwickelt und von der Firma Kotschenreuther produziert, auf dem seit Februar 2023 Gerolsteiner Mineralwasser intermodal vom Terminal Köln-Eifeltor zum Terminal Hamburg-Billwerder transportiert wird – je Werktag vier Rundläufe mit insgesamt acht eingesetzten Aufliegern. „Damit können wir jährlich bis zu 1.000 Ladungen per Bahn zu unseren Kunden im Großraum Hamburg transportieren“, freut sich Ulrich Rust, „das kostet uns gegenüber dem reinen Straßengüterverkehr rund 6 % mehr, aber das ist es uns wert. Denn wir sparen durch den Intermodalverkehr 70 % der Treibhausgase ein. Zudem gehen aufgrund der höheren Ladungsgewichte im Kombinierten Verkehr weniger Lkw auf die Reise.“

Wir bei Kombiverkehr haben die Testverladung mit einem serienreifen Trailer in Köln-Eifeltor erfolgreich realisiert, mit Portalkran und eingepasstem Taschenwagen. Danach wurde der eigens für Gerolsteiner entwickelte kranbare Tiefbettauflieger zertifiziert.“

Frank Werner, Leiter Nationaler Verkehr bei Kombiverkehr.

L.I.T ließ davon dann acht Stück produzieren: „Geeignet ist der kranbare Tiefbettauflieger für Bahn- wie für Straßenverkehre“, sagt Kai Wullbrandt, Geschäftsleiter der L.I.T. Speditions GmbH aus Brake an der Unterweser, „auf zwei Trailern täglich bringen wir die Gerolsteiner Mehrwegflaschen nach Hamburg, und auf zwei Trailern täglich bringen wir die Pfand-Leergutflaschen wieder zurück nach Köln-Eifeltor. Der vollkommen neue Schwanenhals-Trailer bietet mehr Raum nach unten und fasst gegenüber herkömmlichen Trailern jetzt 40 statt bisher nur 34 Euro-Paletten. Im Sommer werden wir die Schlagzahl für Gerolsteiner verdoppeln – dann, wenn der große Durst kommt.“

„Gleiche Lieferrhythmen, gleiche Anzahl Gebinde“
„Der Intermodaltransport für Gerolsteiner ist der einzige mit diesen Spezialtrailern“, sagt Kai Wullbrandt, „Gerolsteiner hatte das Ziel vorgegeben: Die Endkunden sollen den Wechsel des Verkehrsträgers im Hauptlauf gar nicht bemerken, also gleiche Anzahl Gebinde und gleiche Lieferrhythmen. Kranbare Getränketrailer gab es bisher noch nie; zusammen mit Kotschenreuther haben wir diesen Spezialtrailer entwickelt – Lademaße und Ladesicherung waren dabei die Top-Herausforderungen.“

Und Kai Wullbrandt ergänzt: „Der Bahntransport für Gerolsteiner bietet durch den Kombiverkehr-Nachtsprung große Flexibilität. So rufen Getränke-Fachgroßhändler oft abends noch an, um für den nächsten Tag zu bestellen. Wir können in aller Regel Anlieferung am übernächsten Tag zusagen, natürlich immer vorausgesetzt, dass das Grundvolumen an Menge gegeben ist.“

Vision: Zweigleisiger Ausbau der Eifelbahnstrecke
„Unsere Vision ist, eine Verladung unseres Mineralwassers in der Eifel zu realisieren“, sagt Ulrich Rust, „dafür müsste die Eifelstrecke zwischen Trier und Köln zumindest teilweise zweigleisig ausgebaut werden.“ Durch das schwere Hochwasser im Juli 2021 wurde die Strecke teilweise zerstört und befindet sich derzeit im Wiederaufbau mit anschließender Elektrifizierung. „Wir sind natürlich im Gespräch mit der Landesregierung in Mainz, dieses Thema ist perspektivischer Natur. Für uns gilt: In puncto Intermodalität befinden wir uns auf einer langen Reise, die Kombiverkehr-Relation zwischen Köln-Eifeltor und Hamburg-Billwerder ist ein erster, sehr wichtiger Schritt.“

Kurzum: Tun sich Profis – wie Gerolsteiner, L.I.T., Kombiverkehr und Kotschenreuther – zusammen, entstehen tragfähige Lösungen. Fortsetzung folgt.


Sie haben Interesse an unseren klimafreundlichen Transportlösungen? Ihr Kontakt: Frank Werner, Leiter Nationaler Verkehr, Telefon +49 69/79505-212 oder fwerner@kombiverkehr.de

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